Wirken Zirkusprojekte nachhaltig?

Die Mutter eines Zirkuskindes berichtet

Vor 6 Jahren haben meine Kinder mit viel Begeisterung an der Zirkus-Projekt-Woche ihrer Grundschule mit dem Circus Soluna und vor 3 Jahren noch einmal im Rahmen des Ferienprogramms des Jugendzentrums teilgenommen.

Beide Male erlebten sie mit Euch eine wundervolle und sehr beeindruckende Woche, in der sie kleine Kunststücke kennen- und erlernt haben. 

Beim letzten Mal hat mein damals 10-jähriger Sohn sich ans Diabolo Spielen herangewagt und allerhand Tricks gelernt. Die Begeisterung war so groß, dass er sich zu seinem Geburtstag ein richtig gutes(!) Diabolo (mit Freilaufachse) wünschte. Er übte die Tricks auch weiterhin fleissig in unserem Garten und verschenkte kleine Vorführungen zu den Geburtstagen von Verwandten.

Und dann kam Corona… 

Diese Zeit hat ihm – wie so vielen Jugendlichen – überhaupt nicht gutgetan. Er hatte sehr mit dem Homeschooling zu kämpfen, ganz besonders aber mit Einsamkeit und dem verordneten Verzicht auf soziale Kontakte. 

Gerade erst frisch geknüpfte Kontakte in seiner neuen 5. Klasse kamen wieder zum Erliegen und die in diesem Alter für eine gesunde Persönlichkeitsentwicklung so wichtigen Rückmeldungen von den Gleichaltrigen fielen auf einmal für lange Monate erst einmal komplett weg. 

Er war sehr unglücklich und entwickelte sogar eine leichte Despression. 

Zurück in der Schule – die Sportlehrerin hat eine gute Idee

Als die Schulen endlich wieder öffnen durften, blühte er förmlich auf. Der Kontakt zu seinen Mitschülerinnen und Mitschülern, den er so lange entbehren musste und die ganzen positiven sozialen Nebeneffekte von Schule taten ihm sehr gut.

In einer Sportstunde holte seine Sportlehrerin die Zirkuskiste heraus und ließ die Kinder ein bisschen ausprobieren, was man mit Jongliertüchern, Drehtellern und Diabolos so alles anstellen konnte.

Da erinnerte sich mein Sohn daran, wie viel Spass er beim Sommerferienzirkusprojekt mit dem Zirkus Soluna gehabt hat und dass er ja schon einige Tricks mit dem Diabolo gut beherrschte.

Die konnte er nun wieder aktivieren, entdeckte erneut seine Begeisterung und beeindruckte offenbar seine Mitschülerinnen und Mitschüler mit seinem Können. 

Sie baten Anton, ihnen seine Tricks beizubringen und schnell entwickelte sich so etwas Ähnliches wie ein Pausenworkshop zum Diabolospielen hinter der Turnhalle, in dem auch andere Kinder der Klasse von Antons Begeisterung angesteckt wurden.

Soziales Miteinander spielerisch erfahren

Täglich nahm er nun seine beiden eigenen Diabolos mit zur Schule, zeigte seinen Mitschüler:innen kleine Kunststücke und brachte ihren die Tricks bei. Gemeinsam übten sie über einen langen Zeitraum in den Pausen hinter der Turnhalle und verbesserten ihre Tricks.
Sein Freund bestellte sich selbst auch so ein gutes Diabolo und schenkte seinem Vater zum Vatertag einen Gutschein für drei Trainingseinheiten mit ihm. An einem Nachmittag entwickelten die beiden trotz Nieselregens mit großem Spaß und sehr viel Ausdauer bei uns im Garten eine kleine Choreografie
Richtig toll!

Einmal mit dem Zirkus ziehen – manche Kinder sind nicht aufzuhalten

Gemeinsamkeit und Anerkennung

Ich freue mich so sehr über die enormen sozialen Nebeneffekte die sich bei dieser Aktion entwickelt haben und die meinem Sohn nach den langen, isolierenden Wochen des Homeschoolings so gut taten!
Er konnte bei seinen Mitschüler:innen mit seinem Können punkten, bekam viel Anerkennung dafür und genoss es ganz offensichtlich, dass er von ihnen als „Diabololehrer“ engagiert wurde, um ihnen seine Tricks beizubringen.
Das war so wertvoll für ihn, aber sicher auch für die Gemeinschaft seiner Klasse, die durch dieses Zirkuskünste-Angebot in der Sportstunde eine neue, verbindende Idee zum gemeinsamen Auseinandersetzen miteinander gefunden hat.
Was für ein Glück, dass die Sportlehrerin einfach mal die Zirkuskiste rausgeholt hat und dadurch so eine tolle Lawine der Gemeinsamkeit ausgelöst hat!

Wie alles begann

Und was für ein Glück, dass damals Grundschule und Jugendzentrum den Kindern mit diesen tollen Projektwochen mit dem Mitmach-Zirkus Soluna solch wertvolle Erfahrungen ermöglichten!
Da sieht man mal, was über Sport für positive soziale Effekte und Energien freigesetzt werden und wie nachhaltig die Zirkuserfahrungen sich auch im weiteren Leben bemerkbar machen können! 😄👍🏻
Meinem Sohn hat das sehr gut getan und ich freue mich sehr darüber, dass er davon jetzt noch so profitieren konnte! Das hat er sehr lange entbehren müssen.

Nach dem Zirkus ist vor dem Zirkus

Wenn Ihr nächstes Jahr wieder im Jugendzentrum zu Gast sein werdet, wird unsere ganze Familie Euch sehr gern wieder als Trainer unterstützen. Aus unseren ehemaligen begeisterten Zirkuskindern werden dann motivierte Juniortrainer werden, die ihre besonderen Erfahrungen mit Euch im Zirkuszelt mit den jüngeren Kindern teilen möchten.

Eine außergewöhnliche Woche wartet auf uns alle, wir freuen uns darauf. Meine Tochter meint, dass die Zirkuswoche die tollste Woche in ihrer ganzen Grundschulzeit war! (Und da gab es durchaus einige konkurrenzfähige Aktionen!)

Alles Gute weiterhin und bis zum nächsten Jahr!

(Vielen Dank für diesen wunderbaren Bericht sagt, das Team von Circus Soluna)

Circus Soluna
Author: Circus Soluna

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