Gemeindeschule und Kindergarten Hauset

Eine gelungen Kooperation: Zirkusprojekt in Kita und Grundschule

 

Die Gemeindeschule und Kindergarten im kleinen Ort Hauset in Belgien ist ein ganz besonderes Haus des Lernens und Lebens. Schule und Kindergarten befinden sich auf dem gleichen Gelände und gestalten den Alltag gemeinsam. Untereinander gibt es viel Kontakt, da sich die Kinder den schön gestalteten Pausenhof teilen und auch sonst viele Projekte gemeinsam machen. Viele Kinder kennen sich untereinander und wer vom Kindergarten in die erste Klasse kommt, kommt in eine bekannte Umgebung.

Die Grundschule besuchen ca 100 Kinder von der 1. – 6. Klasse. Im Kindergarten sind ca 80 Kinder in vier altersgemischten Gruppen unterwegs.

Im Mai 2016 kamen wir mit dem Zirkus nach Hauset. Am Projekt teilgenommen haben alle Grundschulkinder und die Kindergartenkinder ab 4 Jahren. Von Anfang an waren Kindergärtnerinnen und Kindergärtner, Lehrerinnen und Lehrer als ein Team dabei. Die Trainerakademie fand gemeinsam statt und gemeinsam standen sie auch am Anfang der Woche vor allen Kindern in der Manege um Ihnen die große Trainershow zu präsentieren. Kindergartenkinder und Schulkinder waren natürlich alle begeistert.

 

Niemand wird überfordert

 

Für die „Schnupperrunde“, also die Zeit in der die Kinder alle Zirkuskünste ausprobieren können um sich nachher zu entscheiden, begleiteten die Kindergärtnerinnen ihre Kinder wieder zurück in den Kindergarten. Die Vorschulkinder aus dem Kindergarten bleiben mit einem Kindergärtner da und orientierten sich mit seiner Hilfe an den Schulkindern. Während die Grundschüler und die Vorschulkinder schon alleine Zirkuszelt, Turnhalle und verschiedene Räume im Schulgebäude erkunden konnten, fand das Schnuppern für die kleineren Kinder mit speziell für sie ausgewählten Zirkuskünsten in ruhigerer Atmosphäre im Kindergarten statt.

Die Kleinen wählten mit Hilfe ihrer Kindergärtnerinnen zwischen Tüchertanz, Akrobatik und Seillaufen ihre Zirkuskunst aus. Auch sie durften vorher natürlich alles ausprobieren.

 

Training nach individuellen Bedürfnissen

 

In den folgenden Trainingstagen war jede Zirkusgruppe für sich unterwegs. Die Grundschüler und die Vorschulkinder bunt gemischt und die kleineren Kindergartenkinder unter sich. Jede Trainingsgruppe hatte mit Zirkuszelt, Klassenräumen, Turnhalle oder Kindergarten ihren eigenen Trainingsraum.

Das Training der Zirkusgruppen im Kindergarten verlief nach ganz eigenen Maßstäben. Die Zirkusgruppen dort orientierten sich vor allem an den speziellen Bedürfnissen der Kleinen. Das hieß zum Beispiel auch das Training zeitlich flexibel zu gestalten. Je nach Interesse und Aufnahmefähigkeit der Kinder wurde länger oder kürzer, spielerischer oder intensiver trainiert. Dennoch wurden auch die Kleinen im Rahmen ihrer Fertigkeiten ganz schön gefordert. Die Kindergartenkinder waren mit großem Eifer dabei.

Die gewählten Zirkuskünste Akrobatik, Tüchertanz und Seillaufen eignen sich sehr gut für diese Altersgruppe. Sie sprechen in besonderem Maße die motorischen Fähigkeiten der Kinder in diesem Entwicklungsstand an und fördern diese spielerisch.

Für jede dieser Zirkuskünste gibt es natürlich Spiele und Vorübungen, die den Kleinen den Einstieg erleichtern.
Am Ende jedes Trainings kam nun das Große Treffen im Zirkuszelt. Dort zeigten die Grundschulkinder und Vorschulkinder schonmal, was sie am Tag bereits gelernt hatten. Die Kleinen hatten so Zeit sich in Ruhe an das Geschehen im Zirkuszelt zu gewöhnen.

 

Kleine Füße in der großen Manege

 

Das Highlight der Zirkuswoche ist natürlich die große Aufführung im Zirkuszelt. Am letzten Trainingstag ging es deswegen darum den Zirkusnummern den letzten Feinschliff zu verpassen. Die Nummern der Akrobaten, Seilläufer und Jongleure standen nun noch vor einer besonderen Herausforderung. Die einstudierten Nummern der Grund – und Vorschulkinder und der Kindergartenkinder sollten nun kombiniert werden.

Dafür hatten die Schüler und Trainer gleich viele tolle Ideen. Für die Seillaufnummer zum Beispiel standen ein sehr hohes und niedrigeres Seillaufgestellt voreinander in der Manege. Abwechselnd zeigten Kindergartengruppen und Schul-/ Vorschulgruppen Tricks auf den Seilen und kombinierten sogar Kunststücke gekonnt.
Die Akrobatikgruppe schaffte es sogar als Highlight ihrer Choreographie noch eine gemeinsame Pyramide aus Groß und Klein zu zeigen.

So entstanden zu den anderen spannenden Zirkusnummern drei gelungene Choreographien in denen man ganz besonders die außergewöhnliche Zusammenarbeit zwischen Schule und Kindergarten bestaunen konnte. Schul- und Kindergartenkinder unterstützten sich gegenseitig. Die Großen übernahmen viel Verantwortung für die Kleinen mit, während die Keinen den Großen ihr Vertrauen schenkten und so Mut machten.